So wird unser wilder Lachs in Alaska gefangen

Morgens In dieser dreiteiligen Serie erzählen wir Ihnen mehr über die Lachsfischerei in Alaska. Hier kommt unser köstlicher, wilder, zu 100% natürlicher und nachhaltig gefangener Lachs her. Der Lachs gehört unserer Meinung nach zu den leckersten Fischarten, die es gibt. Das ist einer der Gründe, warum der Fisch seit Ewigkeiten gefangen wird. Und weil wir diesen Lachs auch für die Zukunft erhalten möchten, arbeiten wir ausschließlich mit Fischereien zusammen, die auf nachhaltige Weise fischen. Foto: David Loftus / Styling: Inge Tichelaar

Im Laufe der Jahre sind die Fangmethoden immer moderner geworden, was leider nicht immer gut für die Umwelt ist. Zudem sind viele Fischereien nicht nur moderner, sondern auch viel kommerzieller geworden. Das ist nicht verwunderlich, denn je mehr Fische in kurzer Zeit gefangen werden können, desto mehr verdienen die Fischereien. Leider bedeutet das in der Konsequenz, dass in den letzten Jahrzehnten vielerorts wesentlich mehr gefangen wurde, als die Ozeane und Meere eigentlich bewältigen können. Infolgedessen sind viele Fischbestände in unseren Weltmeeren mittlerweile überfischt. Prognosen behaupten, dass wir – wenn sich nichts ändert – gegen 2050 keinen wilden Fisch mehr essen können. Kurz gesagt: Die Vorräte der Meere gehen zur Neige. Um diese Entwicklung aufzuhalten, ist nachhaltige Fischerei von zentraler Bedeutung.

Im Netz: nachhaltig gefangen

Es gibt verschiedene Methoden für eine nachhaltige Fischerei. Wird der Wildfisch mit einem Netz gefangen, ist in Sachen Nachhaltigkeit die Maschenweite von großer Bedeutung, denn diese ist maßgeblich für die Größe der gefangenen Fische und dafür, welche Fischarten gefangen werden. Das bedeutet, je größer die Maschenweite ist, desto leichter können etwa kleine Fische aus dem Netz entkommen, indem sie durch die Löcher schwimmen. In der Konsequenz landen nur ausgewachsene Fische im Netz und der Beifang anderer Sorten wird auf ein Minimum begrenzt.

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Die meisten Netze sind an der Unterseite mit Blei oder anderen Gewichten beschwert, damit sie auf den Boden sinken. Das sorgt sorgt auch dafür, dass das Netz gestrafft wird. An der Oberseite sind dann häufig Schwimmkörper befestigt, damit das Netz auf dem Wasser schwimmt. Welches Netz auf welche Weise eingesetzt wird, hängt von der Art der Fischerei ab. So fangen beispielsweise unsere Fischer Maxine, Brian und Johnna alle drei in verschiedenen Teilen von Alaska leckeren Wildachs, aber jeweils auf eine andere Art und Weise. Viele Lachsfischereien in diesem Teil der Welt führen das MSC-Zertifikat für nachhaltige Fischerei. Das gilt auch für unsere Fischer.

Treibende Kiemennetze in Alakanuk

Alakanuk ist ein Dorf am Ufer des längsten Flusses in Alaska, des Yukon. Hier lebt das Volk der Yup’ik, dem unsere Fischerin Maxine angehört. Im Sommer wirft Maxine lange Netze von ihrem kleinen Boot aus in reißenden Fluss. Sie hofft, reichlich Ketalachs zu fangen. Diese Lachsart ist sehr reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren und schmeckt daher fantastisch. Zum Beispiel in einem tollen Sashimi-Salat, wie in diesem Rezept.

Der Lachs wird mit treibenden Kiemennetzen gefangen. Bei dieser Methode wird eine Reihe von Netzen von einem Boot durchs Wasser gezogen, wobei Schwimmkörper an der Ober- und Gewichte an der Unterseite das Netz straff halten. Bei dieser Fangmethode ist der Beifang auf ein Minimum begrenzt und der Meeresboden wird geschont.

Nachdem sie die Netze ausgesetzt haben, warten Maxine und ihre Kollegen manchmal stundenlang, bis die Lachse sich im Netz sammeln. Laut Maxine ist das ziemlich anstrengend, vor allem wenn sie die Netze bei starkem Seegang einholen müssen. Kein Wunder, denn die Netze sind sehr schwer. Die gefangenen Fische werden einzeln aus dem Netz genommen und dann auf ein größeres Boot gebracht. Von diesem Boot aus wird der Fisch an Land gebracht.

Kiemennetze in Cook Inlet

Kasilof liegt in einem ganz anderen Teil von Alaska. Dies ist ein typisches amerikanisches Dorf mit 500 Einwohnern. Hier lebt unser Fischer Brian Chase mit seiner Familie. Gemeinsam fangen sie köstlichen Rotlachs aus der Bucht von Cook Inlet mit Kiemennetzen. Kiemennetze hängen senkrecht im Wasser und an der Oberkante des Netzes sind Schwimmer befestigt, die Unterkante ist mit Gewichten beschwert.Ein Kiemennetz ist eine Netzwand, die von Schwimmern aufrecht gehalten wird. Die Netze werden von den Fischern aufgestellt und an Bojen im Meer befestigt.Die Fische schwimmen ins Netz und verhaken sich darin mit ihren Kiemendeckeln. Später am Tag werden die Netze dann wieder von der Verankerung gelöst und eingeholt.

Diese Fangmethode gilt in der Regel als nachhaltig, da der Beifang auf ein Minimum begrenzt ist und der Meeresboden nicht beschädigt wird. Diese Methode unterscheidet sich von den oben genannten treibenden Netzen, die nicht befestigt werden.

Interessant ist, dass man in der Bucht von Cook Inlet zwischen sieben Uhr morgens und sieben Uhr abends fischen darf. Dort werden die Kiemennetze nach sieben Uhr morgens an Bojen im Meer befestigt. Kurz vor sieben Uhr abends begeben sich die Fischer wieder aufs Meer und holen ihre Netze ein. Die Fischer passen sehr genau auf, dass sie sich an diese Zeiten halten, denn eine Minute zu früh oder zu spät bedeutet eine ordentliche Buße. Denn die Regeln für die Fischerei sind in Alaska ausgesprochen streng – vor allem mit Blick auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die Fischergemeinschaft, zu der Brian gehört, hält sich entsprechend immer an diese Regeln, denn ihnen liegt der Erhalt der Natur in den Meeren, Flüssen und Ozeanen sehr am Herzen.

Kiemennetze in Ekuk

Unsere Fischerfrau Johnna Bouker wohnt während der Fangsaison in dem kleinen Dorf Ekuk in Alaska. Sie stammt aus einer echten Fischerfamilie. Fast die ganze Familie fängt in den Sommermonaten leckeren Rotlachs, der eine schöne tiefrote Farbe hat und einfach fantastisch schmeckt. Ihre Familie fängt – wie auch die Familie von Brian – Lachs mit Kiemennetzen. Der Unterschied liegt allerdings darin, wie die Netze eingeholt werden. In Kasilof werden die Netze per Boot aus dem Wasser geholt, in Ekuk hingegen werden sie mit Hilfe von Lastwagen an Land gebracht.

Über einen Küstenstreifen von mehr als 27 km hat Johnnas Familie verschiedene Netze ausgelegt. Vom Strand aus ragen  diese fast 100 Meter langen Netze horizontal ins Meer, wo sie an einer Boje befestigt sind. Bei Ebbe werden die Netze ausgelegt und bei Flut schwimmen die Fische hinein. Dies geschieht mehrmals an einem Tag. Jedes Mal zieht Familie Bouker die die Netze mit Hilfe von Lastwagen aus dem Wasser und entfernt den Fang am Strand, wie ihr im Video unten sehen könnt.